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Ein Koloss kehrt zurück – Menhir aus Dingelstedt im Kreuzgang der Liebfrauenkirche
Am 4. Mai 2022 war es endlich soweit – der Museums-Koloss kehrt nach Halberstadt zurück und erhält seinen neuen Platz im Kreuzgang an der Liebfrauenkirche Halberstadt.
Der als Menhir von Dingelstedt bekannte Stein wurde im Mai 2021 aus der Dauerausstellung im Spiegelpalais am Domplatz 36 ausgebaut und als Leihgabe nach Halle (Saale) transportiert. Dort war der Menhir bis Januar 2022 im Landesmuseum für Vorgeschichte in der Sonderausstellung „Die Himmelsscheibe von Nebra – Neue Horizonte“ als einer der am besten erhaltenen Großobjekte mit Ritzzeichen aus der Steinzeit ausgestellt.
Die über 800 kg schwere bearbeitete, 1.50 m hohe und 1 m breite Steinplatte wurde in Teamarbeit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Metallkünstler Michael Krenz, Steinmetzbetrieb Frank Zimmer sowie dem Halberstädter Museumsteam um André Pohl an seinem neuen Platz im Kreuzgang der Liebfrauenkirche aufgebaut und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Für diese Zusammenarbeit bedankt sich Museumsdirektorin Dr. Antje J. Gornig herzlichst bei allen Anwesenden.
Das besondere diesem Museumsobjekt sind die vor über 5.000 Jahren eingravierten oder eingeklopften Symbole, die bis heute der Forschung Rätsel aufgeben. Eine mögliche Interpretation der Zeichen – ein einfacher Kreis als Kopf, eine Axt und wahrscheinlich ein Gürtel – legt die Darstellung eines Menschen oder einer Gottheit nahe, erläuterte Archäologin Caroline Janick.
Vermutlich diente der Stein erst einem rituellen Zweck und wurde später als Deckplatte - mit der Verzierung nach unten - eines frühbronzezeitlichen Grabes bei Dingelstedt verwendet.
Der Menhir, der 1925 in Dingelstedt bei Bauarbeiten an einem Sportplatz gefunden wurde, integriert sich besonders in die Fachwerkausstellung im Kreuzgang der Liebfrauenkirche. Eine später angebrachte Tafel wird den Besuchern anschaulich die Geschichte des Exponates präsentieren.