Juliette Kolberg in der Galerie Kunsthof

Mit der Hallenser Künstlerin Juliette Kolberg eröffnet die Galerie im Kunsthof ihr für die Jahre 2008/09 geplantes Projekt "Der 3. Raum", eine Ausstellungsreihe, bei der fünf Künstler in entsprechenden Einzelausstellungen versuchen, die Galerie als sinnlichen Erlebnis- & Wahrnehmungsraum neu zu definieren.

Dabei sieht der Kunstverein seine Aufgabe nicht nur darin, das künstlerisch bereits Gesicherte, sondern das (noch) Frag - Würdige in den Vordergrund zu rücken und auszuloten. "Trotz einer stetig ansteigenden Bilderflut im privaten und öffentlichen Raum, herrscht ein visueller Analphabetismus..." (Dr. Hans Günter Golinski, Direktor Museum Bochum).  Hier möchte der Kunsthof in der Voigtei seiner gesellschaftlichen Aufgabe gerecht werden, indem nicht nur Neues gezeigt wird, sondern vor allem ungewöhnliche Sicht- und Sehweisen eröffnet werden. Nur so kann ein selbst bestimmtes Sehen als Instrumentarium der Auseinandersetzung mit Kunst entwickelt werden.

Die Hallenserin Juliette Kolberg arbeitet künstlerisch gleichermaßen im Zwei- sowie Dreidimensionalem und erobert sich so den Ausstellungsraum mindestens über diese beiden Ebenen. Oft verquicken sich dabei die einzelnen Arbeiten zu einer weiteren Erhöhung und ergänzen sich zu einem Gesamtkunstwerk.

In den Objekten sowie Bildern spielt sie mit Flächen, die durch grafische Mittel verstärkt, gesammelt oder in ihren energetischen Eigenschaften gerichtet werden. Juliette Kolberg spürt dabei die lineare Führung und Struktur eines Raum auf und setzt diese schein- oder unmittelbar in Bewegung um. Dabei gelingt es ihr, Leichtigkeit zu suggerieren und den Raum in einem Schwebezustand zu halten.

Thematisch beschäftigt sie sich mit der Menge. Natürlich nicht im mathematischen Sinne, sondern der Menge als Organisationsform von Lebewesen. Lange bestimmten zum Beispiel Vogel- oder Fischschwärme ihr Sujet, das sich in letzter Zeit aber auch auf den Menschen ausgeweitet hat. Durch Schichtung und Überwerfung von Farbflecken entstanden so Köpfe, die als solche manchmal kaum noch zu erkennen sind . Und doch blieb sie der Gegenständlichkeit treu. Ihre zart und zerbrechlich wirkenden Objekte, die sie als Zwitterwesen bezeichnet produzieren sanft schwankende Schatten, die einen Raum sacht erkunden und für den Betrachter erst dadurch in seiner Gänze erlebbar machen.

Die Vernissage findet am Freitag, den 25. April 2008 um 20 Uhr in der Galerie im Kunsthof in der Voigtei statt. Die Künstlerin ist anwesend. Sie und ihre Freunde sind herzlich eingeladen.

Bernd Steinert & Matthias Ramme


Kunsthof e.V.
Voigtei 48 
38820 Halberstadt
Tel.: 03941 56 86 23 I
http://www.kunsthof-halberstadt.de 
geöffnet: Mo - Fr 12 - 18 Uhr Sa 11 - 17 Uhr