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BCKategorie 21.09.2015 09:27:53 Uhr

GLEIMHAUS - Ein alter Wunsch geht in Erfüllung

Porträt des Braunschweiger Landschaftsmalers Pascha Johann Friedrich Weitsch, gemalt von seinem Sohn Friedrich Georg Weitsch, 1790

Freundentage im Leben Gleims waren stets die Tage, an denen er ein weiteres Bildnis eines seiner Freunde erhielt. Am 21. August um 19.30 Uhr ist es wieder einmal so weit: Zum dritten Hofabend bei Gleim in diesem Jahr wird das Porträt des Braunschweiger Landschaftsmalers Pascha Johann Friedrich Weitsch, gemalt im Jahr 1790 von seinem Sohn Friedrich Georg Weitsch, von Vertretern des Kultusministeriums des Landes Sachsen-Anhalt, der Kulturstiftung der Länder sowie der Harzsparkasse, die den Ankauf gemeinsam finanziert haben, dem Gleimhaus übergeben.

Gleim war mit Weitsch senior eng befreundet und hat offenbar mehrfach um dessen Bildnis gebeten, wie aus dem Brief Weitschs vom 21. Oktober 1799 hervorgeht: "Meinem Sohn habe ich den Brief zu lesen gegeben, Ihnen meinen alten unbedeutenden Kopf zu mahlen … Würden Sie nicht ein paar Zeilen an ihn oder Eschenburg ergehen lassen, ob er diese Erinnerung mahl machen wollte." Friedrich Georg Weitsch war einer der führenden Porträtisten seiner Zeit. In den Porträts seines Vaters übertraf er sich gleichsam selbst. Voraussetzung hierfür war die innige Verbundenheit von Maler und Modell. Außerdem hatte der Vater einen Charakterkopf.

Gleim kannte und schätzte die Bildnisse des alten von der Hand des jungen Weitsch und verfasste gar Gedichte auf diese Meisterwerke der Porträtkunst. Auf ein solches Bildnis für seinen Freundschaftstempel wartete er indessen vergeblich. Erst mit dieser neuesten Erwerbung geht sein Wunsch in Erfüllung.

Seit dem 5. Juli ist im Gleimhaus die Sonderausstellung "Frauenfreundschaft - Männerfreundschaft. Chancen und Grenzen im 18. Jahrhundert" zu sehen, die erstmals im Kontext Gleims und der von ihm gelebten Geselligkeitskultur nach der Rolle der Frauen und deren Teilhabe an der literarischen Öffentlichkeit fragt. Die Ausstellung leistet einen Beitrag zum Kulturellen Themenjahr "Frauen im 18. Jahrhundert", das die Landesinitiative "Sachsen-Anhalt und das 18. Jahrhundert" in diesem Jahr durchführt, und wird vom Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt gefördert.

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